Mittwoch, 8. Februar 2017

Der tiefe Fall der Enthüllungsplattform WikiLeaks

Noch vor einigen Jahren wurde WikiLeaks von vielen als "Held" gefeiert. Dies hat sich im Verlauf der Jahre allerdings geändert. Mögliche Gründe dafür wollen wir hier in Kürze erläutern. 

Allgemein ist WikiLeaks eine Enthüllungsplattform, die geheime Berichte veröffentlicht. Dabei wird vorausgesetzt, dass diese Berichte für die Weltgesellschaft von Interesse sind. Beispielsweise wurden im Jahr 2010 Dokumente aus dem Bestand des amerikanischen Außenministeriums veröffentlicht. Diese spiegelten die amerikanische Sichtweise auf die Welt und einzelne Regierungsmitglieder anderer Länder wider.

Auf dem Spiegel-Cover der Ausgabe 48/2010 wurden einige Aussagen zitiert: So meide Angela Merkel das Risiko und sei selten kreativ, Silvio Berlusconi dagegen sei bekannt für seine wilden Partys und Mahmoud Ahmadinejad wird mit Hitler verglichen.

Um die Entstehung und Entwicklung von WikiLeaks nachzuvollziehen, empfehlen wir den Blogbeitrag einer Kommilitonin.

WikiLeaks bringt Unschuldige in Gefahr 
WikiLeaks steht in der Kritik, weil in den veröffentlichten Dokumenten sensible Daten hunderter Menschen zu finden sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um vertrauliche Patientendaten unbeteiligter Bürger oder Auskunft über deren finanzielle Situation. Ebenso wurden Informationen aus Arbeitsverträgen und Hochschulunterlagen veröffentlicht. Gefährlich wird es dann, wenn diese persönlichen Daten Stalkern, Erpressern oder Identitätsdieben in die Hände fallen. 

WikiLeaks bricht sein Versprechen
Obwohl den Whistleblowern Anonymität versprochen wird, kamen schon viele Namen an die Öffentlichkeit. Ein Beispiel dafür ist Chelsea Manning, ehemals Bradley Manning (als Mann geboren), dem von Ex-Präsident Obama kürzlich Strafnachlass gewährt wurde. 

WikiLeaks beeinflusst US-Wahlkampf
Durch die letztjährige Veröffentlichung einer Serie von Mails des "Democratic National Committees" der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und ihrem Wahlleiter John Podesta wird WikiLeaks Instrumentalisierung vorgeworfen. Besonders der Zeitpunkt der Veröffentlichung (Oktober 2016) unterstützt diesen Vorwurf, da ihr Rivale Donald Trump zeitgleich, aufgrund eines Skandalvideos, massiv in der Kritik stand.